Die vier fundamentalen Fragen des Lebens ...

Den Anstoß zu diesem Blog gaben mir ein paar Artikel von Neale Donald Walsch auf dessen Webseite.

 

Alle Menschen beschäftigen sich irgendwann im Leben mit Fragen über den Sinn ihrer Existenz. Manchmal werden diese Fragen als quälend empfunden. Fehlende Antworten erzeugen Ratlosigkeit und Stillstand. Man lebt dann große Zeitanteile des Lebens „vor sich hin“, ohne zu wissen, was man hier eigentlich macht und warum man es tut. Ich vermute, das geht vielen Menschen so

 

Menschen hätten gern mehr Gewissheit, finden aber meist im Außen keine befriedigenden Antworten. Der Alltag lässt dafür oft wenig Raum, weil vieles vorgegeben zu sein scheint. Der Tagesablauf ist bestimmt von häuslichen oder beruflichen Pflichten, sodass selbst für gemeinsame familiäre Unternehmungen wenig Zeit übrig bleibt und Freiräume für individuelle Wünsche und Bedürfnisse häufig völlig zu kurz kommen. Stille Momente – mit sich allein – sind selten, manche vermeiden sie sogar bewusst, um nicht nachdenken zu müssen.

 

Dennoch gibt es sie bei uns allen: Diese Momente, wo wir innehalten, wo wir vielleicht auch seufzen und uns fragen: Was soll das Ganze eigentlich? Bin ich hier im Irrenhaus? Bin nur ich irre oder sind es alle anderen auch? Wo soll das alles enden? Welche Einflussmöglichkeiten habe ich? Was ist mein Beitrag? Soll ich mich anpassen oder aus der Reihe tanzen? Soll ich kämpfen oder untergehen?

 

Menschen haben die verschiedensten Vorstellungen über die Zeit nach dem Leben. Entweder tröstet man sich mit einer sorgenfreien Existenz im „Himmel“, man freut sich darauf, dann wieder zuhause bei den Lieben zu sein oder man fürchtet sich vor der Bewertung der Taten und Versäumnisse während der irdischen Existenz.

 

Entsprechend hängen manche Menschen am Leben, obwohl es ihnen hart zu sein scheint, andere sehnen sich nach dem Tod, damit die irdische Quälerei endlich ein Ende hat und wieder andere gehen fröhlich durchs Leben und freuen sich über jeden neuen Tag, weil sie ihren Sinn des Lebens gefunden haben.  Auch hier haben aber wenige Menschen Gewissheit, man ist auf Glauben angewiesen. Es gibt Zweifel und Unsicherheit.

 

Auch ich kann hier keine absolute Gewissheit vermitteln, das liegt daran, dass jeder seine eigene Gewissheit finden muss. Ich bin aber bei N. D. Walsch auf ein paar interessante Gedanken gestoßen, die ich nützlich finde. Es geht ihm nicht um  Antworten auf die fundamentalen Fragen des Lebens, es geht ihm vielmehr um die Art der Beschäftigung mit ihnen.

 

Denn trotz aller Hektik und allem ausgefüllt sein des Lebens, kommt man um die persönliche Beantwortung dieser Fragen nicht herum, wenn man nicht mit dem Gefühl eine Marionette zu sein, durchs Leben stolpern möchte.

 

Die vier Fragen lauten:

 

  1. Wer bin ich
  2. Wo bin ich?
  3. Warum bin ich da, wo ich bin?
  4. Wie gehe ich mit meinen bisherigen Antworten um?

 

 

Frage 1. fällt scheinbar noch relativ leicht. Trotzdem gibt es keine "richtige Antwort" auf diese Frage, es gibt nur die Antwort, die sich jeder selbst gibt, und doch hängt die Beantwortung aller weiteren Fragen davon ab.

 

Vielen reicht es zu sagen: „Ich bin ein Mensch, biologischer Abkömmling meiner Ahnen“. Dazu kommen eventuell noch ein paar Merkmale, wie der Name, das Geschlecht, ein Rang oder Titel, der Beruf, das Alter, alles Antworten, die man üblicherweise gibt, wenn man gefragt wird: „Wer bist Du?“ An dieser Selbstauffassung ist nichts falsch.


„Ich denke, also bin ich“, ist der Grundsatz des Philosophen René Descartes. Für ihn war es das unerschütterliche Fundament der eigenen Erkenntnisfähigkeit. Das Wesentliche am Sein war für ihn der Geist, der Verstand, die Vernunft, die Denkfähigkeit. Auch an diesem Selbstbild ist nichts falsch.

 

„Ich bin eine unsterbliche Seele!“, könnte ebenfalls eine Antwort sein. Spirituelle Menschen, sehen in der Unvergänglichkeit ihre wahre Identität. Auch das ist eine gültige Aussage, die nicht widerlegbar ist.

 

„Ich bin Körper, Geist und Seele“ beinhaltet alle drei Facetten des Seins in der körperlichen Existenz. Es ist die Totalität des Seins während einer Inkarnation, die Verbindung zwischen Physik und Metaphysik. Diese Definition einer Identität ist zwar auch nur eine plausible Theorie, eine Annahme, ein Glaubensatz. Es ist für mich eine Momentaufnahme meines Seins.

 

Frage 2. hört sich ebenfalls nicht schwierig an. Aber auch hier gibt es nicht „die richtige“ Antwort. "Wo bin ich", meint nicht ein simples „auf der Erde“. Es geht darum, WIE ich meinen Platz im Universum sehe. Es ist die Frage nach der Realität, die sich jeder selbst schafft, die Perspektive auf den Ort des Seins, die für jeden unterschiedlich ist.

 

Manche sehen diesen Ort als Schule, einen Platz zum Lehren und Lernen, mit Lektionen und Prüfungen. Für andere ist es ein Vergnügungspark, ein Arbeitsplatz, ein Entfaltungsraum, ein Experimentierfeld oder auch nur ein „zufälliger“ Ort der Existenz im Universum, ohne spezielle Aufgabe oder Maßgeblichkeit. Es mag auch Menschen geben, für die dieser Ort das ist, was man gemeinhin als Hölle bezeichnet, ein Ort der Qualen, der Mühen, der Verzweiflung und des Verlorensein. Jede Perspektive ist möglich.

 

Vielleicht haben viele Menschen auch noch nie über diese Frage nachgedacht. Für sie ist die Frage müßig gewesen, weil es keinen Unterschied macht. Es ist wie es ist, man kann sich räumlich oder gedanklich verändern, träumen oder phantasieren, und findet sich doch nur in den gleichen Umständen wieder. Man nimmt immer alles mit, aber nur, wenn man resigniert und an der einmal gewählten Perspektive festhält. Unser eigener Fokus bestimmt jedoch unsere Realität. Wir haben die Wahl.

 

Frage 3., die „Warum Frage“, „Warum bin ich hier und nicht woanders?“ Gibt es überhaupt ein „Woanders“ oder ist alles hier? Gibt es einen Grund für mein Hier sein? Wenn ja, wer oder was hat diesen Grund ausgesucht, gewählt, bestimmt? Auch diese Fragen lassen sich auf vielfältige Weise beantworten. Ich habe auf dieser Webseite meine Antworten gegeben, sie müssen nicht für jeden zutreffen.

 

Das Weltbild, die Glaubenssätze und Überzeugungen jedes Einzelnen bestimmen hier die Antwort. Es gibt bestimmt auch Menschen, die antworten: „Ich habe keine Ahnung“. Für diesen Fall kann ich nur den Rat geben, sich selbst einen Grund zu kreieren. Ein selbstgewählter Vorsatz, ein Zweck, hinter dem eine Absicht steckt, ist immer besser, als sein Leben als „Automat“ zu führen, ohne Einfluss, ohne Lenkung, nur entsprechend der Konditionierung von anderen.

Die ersten drei Fragen münden direkt in die Beantwortung von Frage 4., "Was bewirken unsere Antworten für unser Leben?" Auch hier wird entsprechend jeder seine individuelle Antwort finden. Die Vielfalt der möglichen Antworten entspricht dem Formenreichtum des Universums.

 

Egal, ob wir religiös geprägt sind, materialistisch denken, ob wir die Existenz einer Seele bejahen oder verneinen, an das Schicksal und die Vorbestimmung glauben oder ob uns alles egal ist, wenn nur jeder neue Tag auf den vorherigen folgt, bis ans Ende unserer Tage, jede Antwort hat ihre Berechtigung.
Meine Gedanken dazu findet man hier.


Für mich ist es einzig und allein entscheidend, DASS wir uns Antworten geben, wie auch immer sie ausfallen. Die Antworten mögen im Laufe eines Lebens verändern, das ist OK. Gewissheit ist keine Konstante, weil sich alles in Bewegung befindet, also auch unsere Wahrheiten. Die Gewissheit im Hier und Jetzt reicht aus, denn das sind Ort und Zeit, der Raum, in dem wir leben, unsere Entscheidungen treffen und unsere Erfahrungen machen.

 

Keine Antworten zu geben bedeutet zielloses Taumeln in diesem Raum. Wer immer ratlos ist, findet keinen Weg. Antworten – wie auch immer sie persönlich ausfallen – geben dafür Struktur, Halt und Vertrauen. Es ist die Gewissheit des Augenblicks, die uns leben lässt und nicht nur existieren.

 

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Heidrun (Sonntag, 13 Oktober 2013 12:00)

    Lieber Rolf,
    es gibt kein zielloses Taumeln in diesem Raum.

    Man hat nur das Gefühl als ob, wenn man keine Antworten auf diese Fragen findet. Und nicht jeder stellt sich diese Fragen, weil es vielleicht nicht die richtige Zeit dafür ist.

    Ich weiß wer ich bin, wenn ich mir selbst begegnet bin. Dazu muss ich das Alleinsein ertragen können.

    Wo ich bin heißt für mich zu wissen, wo ich im Laufe meines Inkarnationszyklus stehe. Was habe ich an Erfahrungen hinter mir und was steht jetzt an.

    Wenn ich keine Ahnung habe, warum ich hier bin, muss ich mir auch keine Begründung kreieren, irgendwann werde ich es wissen. Wenn du diesen Rat gibst, zeigt es nur, dass es für dich wichtig ist, weil du eine Struktur brauchst, um zu vertrauen. Für andere ist es anders.

    Liebe Grüße
    Heidrun

  • #2

    seele-verstehen (Sonntag, 13 Oktober 2013 22:26)

    Liebe Heidrun,
    ja, für andere ist es anders und anders ist nur anders, nicht besser und nicht schlechter.

    Ich möchte hier mit meiner Webseite nicht Vorbild oder Ratgeber sein und mir keinesfalls anmaßen, mehr zu wissen oder etwas besser zu wissen, als andere.

    Hier im Blog schreibe ich meine persönliche Meinung. Ich teile sie mit meinen Lesern. Wenn sie dazu führt, dass sich jemand damit auseinandersetzt, so wie Du, dann habe ich mein Ziel erreicht. Antworten gibt sich jeder selbst.

    "All choices are valid", wie MICHAEL immer betont.

  • #3

    Heidrun (Montag, 14 Oktober 2013 12:32)

    Zitat:
    >>Hier im Blog schreibe ich meine persönliche Meinung. Ich teile sie mit meinen Lesern.<<

    und dafür danke ich dir... in dem Moment, wo mir bewusst wird. dass ich anderer Meinung bin als du, finde ich ein Stück weit mich selbst!

  • #4

    Anja Maschlanka (Samstag, 12 Juli 2014 20:45)

    Hallo Rolf,
    interessanter Ansatz - Fragen sind die Antwort.

    Teilweise stellen wir uns immer wieder die selben Fragen und die Antworten darauf sind logischer Weise immer subjektiv, da jeder Mensch einzigartig ist und seine eigene Wahrnehmung und demzufolge seine eigene Wahrheit kreiert.

    Interessant finde ich aber auch Fragen, die wir uns nicht so oft oder gar nicht stellen, z.B.: Wenn Sie einem Kind nur einen einzigen Rat geben dürften, was würden Sie ihm raten? Oder: Wie alt würden Sie sein, wenn Sie Ihr Geburtsjahr nicht kennen und Sie nicht wissen, wie alt Sie wirklich sind? Oder: Erinnern Sie sich noch an die Zeit vor 7 Jahren, als Sie sich über etwas geärgert haben? Ist das heute noch wichtig?

    Ich finde solche Fragen sehr interessant, da sie uns aufzeigen wie wenig wir darüber nachdenken, was wir die ganze Zeit tun, wie unwichtig viele Dinge sind über die wir uns ärgern und wir kurz die Zeit ist, die uns auf diesem Planeten bleibt - zumindest für dieses Leben.

    Herzliche Grüße
    Anja Maschlanka

[scan] www.seele-verstehen.de

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