Ernährungsweise, Bewusstsein und Seelenalter

 Zitat MICHAEL:

„… die Wahl der Ernährungsweise offenbart mehr über die Ebene des Bewusstseins, über das manifestierte Seelenalter und über die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele, als jede andere, täglich getroffene Entscheidung.“

 

Dieses Zitat eines Channeling von Troy Tolley hat zu heftigem Widerspruch geführt, als es als kurze Twittermeldung, ohne den Kontext, veröffentlicht wurde. Als Grund wurde angeführt, dass MICHAEL sich niemals wertend über eine menschliche Entscheidung oder Verhaltensweise äußern würde, schließlich ist eines seiner zentralen Aussagen, dass wir immer die Wahl haben und jede Entscheidung in gleicher Weise gültig ist.

 

Hintergrund ist die dem Zitat unterstellte Aussage über die „Höherwertigkeit“ einer vegetarischen oder veganen Ernährung, bzw., diese Ernährungsform wäre ein Indiz für eine fortgeschrittene Spiritualität. Diese Unterstellung entspricht jedoch nicht der Intention, die MICHAEL damit verbunden hat.

 

Bei der Beschreibung der Seelenalter und Seelenaltersstufen weist MICHAEL immer wieder darauf hin, dass es hier keine Hierarchie gibt. Eine alte Seele ist nicht höherwertig als eine junge Seele, so wie auch ein Greis nicht wertvoller ist, als ein Kleinkind. Das Bedürfnis der Bewertung und des Vergleichs ist ein Phänomen der physischen Existenz. Mit der menschlichen „Brille“ betrachtet, gibt es immer Unterschiede, die von uns – oft subjektiv – als besser oder schlechter eingestuft werden. Aus Sicht der kausalen Ebene – wenn man so will aus

breiterer, seelischer Sicht -  gilt für alle Variationen und Varianten des Seins und des Verhaltens, dass sie zwar anders (neutral) sind, jedoch ohne Bewertung.

 

„Entwicklung“ ist ein Naturgesetz, also unabänderlich und keine Vorschrift, die man befolgen soll oder gar muss. Es ist ein Prozess, in dem Beschleunigung und Anstrengung gleichwertig mit Zurückhaltung oder Verharrung zu betrachten ist.

 

Auch bei der Besprechung von Karma wird darauf hingewiesen, dass Mord, Vergewaltigung, Gewalt, Kindesmissbrauch und Krieg zwar Ausdruck mangelnder Liebe (oder anders formuliert, großer Angst) sind und einen Ausgleich erfordern. Gleichzeitig gibt es aber auch den Hinweis, dass Karma unvermeidlich ist. Der Aufbau von Karma und deren Ausgleich begleitet die Seelenaltersstufen wie alle anderen Schwingungen im Verlauf der Seelenentwicklung auch.

 

Es geht also in dem o. a. Zitat nicht um eine Messlatte zur Bewertung von Bewusstsein oder Seelenalter, sondern nur um ein Indiz einer möglichen Zuordnung oder Identifikation von Entwicklungsphasen.

MICHAEL beschreibt die Zuordnung von Ernährungsverhalten zu den Seelenaltern wie folgt:

 

 

Übersicht:

 

Seelenalter/
Bewusstsein

Aspekt der Ernährung

Positiver Pol


Negativer Pol

Neugeboren

Aufzucht

Essen um zu leben

Leben um zu essen

Kindlich

Vertrautheit

Gewohntes Essen

Tradition ehrendes Essen

Jung

Befriedigung

Essen zum Vergnügen

Essen um sich zu verwöhnen

Erwachsen

Einfühlung

Essen nach Feingefühl/ Geschmack (Delikatesse)

Essen, um Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu zeigen

Alt

Anwendung

Essen, um durch Vielfalt mehr Ganzheitlichkeit zu erfahren

 

Essen als Verzicht oder Aufgabe

 

                                                                                                                       © seele-verstehen.de

Diese kurz gehaltene Übersicht bedarf der Erläuterung.

 

Die Benennung der Pole als positiv und negativ stellen – wie sonst auch – das Spektrum dar und zeigen an, welcher Teil der Bandbreite an Möglichkeiten für Körper, Geist und Seele gesünder oder eher ungesund ist. Dabei weise ich darauf hin, dass es Unterschiede in der Bekömmlichkeit und Geeignetheit von Lebensmitteln im Hinblick auf den Körpertyp gibt, was ebenfalls zu berücksichtigen ist, wenn man sich in Übereinstimmung mit dem eigenen Körper ernähren möchte. Die vielfach von Ernährungswissenschaftlern aufgestellten Regeln sind dadurch auch nicht zu verallgemeinern, zumal sie sich häufig widersprechen.

 

In dem hier betrachteten Ausschnitt der Zuordnung von Essgewohnheiten zur seelischen Entwicklung bleibt außen vor „was“ man isst, es geht stattdessen um den Fokus „warum“ und „wie“ man seine Ernährung auswählt, entsprechend der Übereinstimmung mit dem Bewusstsein der Essenz, dem manifestierten Seelenalter.

 

„Wenn die Ernährung eher instinktiv erfolgt, indem man die zur Verfügung stehende oder gestellte Nahrung verzehrt, um körperlich am Leben zu bleiben und sich zu entwickeln oder wie ein Tier, das entweder den ganzen Tag oder die Nacht damit verbringt, Nahrung zu suchen und zu verschlingen, dann arbeitet man sich wahrscheinlich durch die Stufen des neugeborenen Seelenalters.

 

Wenn man nur isst, was man kennt oder was traditionell im eigenen Umfeld gegessen wird, also in seinen Eßgewohnheiten sehr starr und abhängig ist, dann handelt es sich um die Zyklen des kindlichen Seelenalters mit dem entsprechenden Bewusstsein.

 

Wenn man mit Lust isst, worauf auch immer man gerade Appetit hat, aus Vergnügen und Freude am „lecker essen“ oder aus Genusssucht, um dadurch Süchte, Heißhunger, Gewohnheiten oder Vorstellungen von Besonderheit oder Überlegenheit zu befriedigen, ohne Rücksicht auf die Folgen oder Konsequenzen jenseits der eigenen momentanen Zufriedenstellung, dann spricht das für ein Bewusstsein im jungen Seelenalter.

 

Wenn man beim Essen darauf achtet, welche Auswirkungen die Entscheidungen auf den eigenen Körper, die Umwelt oder auch darüber hinaus haben, oder wenn man sich im negativen Pol aus dem Bedürfnis der Zugehörigkeit zu einer Gesellschaftsgruppe oder wegen gesellschaftlich opportunen Regeln ernährt, also Sensibilität (oder auch Empathie) für das Verhalten des Umfeldes zeigt, dann sind das Indizien für die Stufen des erwachsenen Seelenalters.

 

Wenn man sich darüber klar geworden ist, dass jedes Bedürfnis und jede Motivation zur Nahrungsauswahl und -aufnahme, und alle Formen von Ernährung, im täglichen Leben eine Rolle spielen können („jede Entscheidung ist gültig“) , dann wird man als alte Seele eine Anpassungsfähigkeit an die vielfältigen alimentären Notwendigkeiten und Verlangen von Körper und Persönlichkeit entwickeln.

 

Im negativen Pol – und so beginnt jede Entwicklung in einem neuen Seelenalter – kann diese Erkenntnis zunächst zu einer Überforderung führen mit der Folge, dass man den Körper/Geist sedieren möchte, indem man ihn durch Verzicht vernachlässigt. Askese ist in diesem Sinne keine Tugend, sondern ein Zeichen von mangelnder Übereinstimmung von Körper, Geist und Seele.

 

Wenn man eine alte Seele ist, dann wird die äußere Form des Ernährens, im größten Grad der Harmonie zwischen Körper, Geist und der Manifestation des alten Seelenbewusstseins, in der holistischen Diät gefunden. Das bedeutet einfach, dass man alle positiven Pole in einer Weise verbindet, weil jede Form des Ernährens unterstützt wird, was man braucht oder wünscht, um zu einem vollständigen Gesundheitszustand und zu Harmonie für den Körper beizutragen, der jetzt als ein Teil eines größeren Körpers anerkannt wird.

 

Der Schlüssel zu einer gesunden Diät einer alten Seele liegt in seiner oder ihrer Bereitwilligkeit, sich an die Schwankungen des Lebens anzupassen. In der ganzen Bandbreite von Knappheit bis Überfluss wird sie Entscheidungen treffen, die im Rahmen der Möglichkeiten „die Bewusstesten“ sind, wohl wissend, dass jede Wahl stimmen wird.

 

Wenn man eine Alte Seele ist und sich (im negativen Pol) dem Verzicht zugewandt hat, kann das ganz unterschiedliche Formen annehmen und auch Kombinationen von Ernährungsformen treten auf: Essen ohne Genuss ( z. B. prinzipiell nur Magerquark oder lieblos zubereitete Mahlzeiten),  das sklavische Festhalten an Nahrungsaufnahmeroutinen (z. B. freitags immer Fisch, nur sonntags ein Ei, Abendessen immer um 19.00 Uhr, zum Frühstück immer Brötchen, etc), Verurteilung von Diäten, die auf Mitfühlen und Bewusstsein basieren (z. B. vegane oder vegetarische Diät), oder eine Verminderung der Wahrnehmung der Aufgabe aller empfindungsfähiger Spezies, für den individuellen Körper und seinen größeren Körper Sorge zu tragen (z. B. durch zu Tode fasten).“

 


 

Leser, die sich von diesem Artikel Antworten auf die Frage: „Was soll ich denn nun essen, um alles richtig zu machen?“, erwartet haben, werden vielleicht enttäuscht sein, vielleicht aber auch erleichtert.


Wie immer in der physischen Existenz trifft jeder seine Entscheidungen selbst und das kann in jedem Moment und für jeden etwas anderes sein. Auch im fortgeschrittenen Seelenalter wird das nicht einfacher. Mangelnde Selbstliebe und Selbstkarma sind hier häufig noch anzutreffende Themen.

Fazit ist, es gibt kein „Sollen“ und kein „Müssen“. Seelenentwicklung ist ein Prozess, in dem es kein richtig oder falsch gibt. Wer sich also an Regeln gebunden fühlt – aus welchen Gründen auch immer – macht seine Erfahrungen mit den damit verbundenen Konsequenzen, genauso, wie jemand, der sich ungehemmt den Bauch voll schlägt oder fast ganz aufs Essen verzichtet. Es ist alles „erlaubt“ und nichts „verboten“ und gleichzeitig ist jede Einhaltung von Regeln auch eine Form von Entfaltung.

 

Kritisch sehe ich jede Form von Zwang. Ich las neulich, dass jemand, der sich vegan ernährt, „selbstverständlich“ auch seine Haustiere mit einbezieht. Wenn ich Katze wäre, würde ich mir meine Mäuse nicht verbieten lassen. Ich war überrascht zu hören, dass es sogar veganes Tierfutter zu kaufen gibt. Wirtschaft bedient Nachfrage, so ist das wohl kein Einzelfall.

 

Alles ist eine Variante der Vielfalt.

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Lisa (Mittwoch, 11 Mai 2016 10:20)

    Wunderbarer Beitrag auf einer wunderbaren Website. Du schaffst es, so mitfühlend und inspirierend zu schreiben, ohne jegliche Wertung, dass man unwillkürlich das Gefühl hat, mit jedem Beitrag ein bisschen "weiser" zu werden - nicht wissender, sondern ruhender in sich selbst.

  • #2

    Missy (Mittwoch, 08 Juli 2020 22:20)

    Tolle und interessante Seite. Ich besitze keine Haustiere, allerdings muss ich sagen, dass der letzte Absatz ein wenig befremdlich auf mich wirkte. Die meisten vegan/vegetarisch lebenden Menschen verurteilen sogar eine vegane Tierernährung, eben weil beispielweise Katzen von Natur aus Fleischfresser sind. Wenn ein Veganer seine Katze fleischfrei ernähren möchte, finde ich das aber durchaus nachvollziehbar, denn das gängige Katzenfutter stammt nunmal aus der Massentierhaltung und enthält meist auch Sachen, die eine Katze natürlicherweise nicht fressen würde, deswegen hinkt der Vergleich mit der Maus ein wenig. Ich habe sogar von veganlebenden Menschen gehört, dass sie ihre Katze zwar vegan ernähren, es ihnen aber selbstverständlich nichts ausmacht wenn die Katze sich außerhalb eine Maus fängt. Abgesehen davon dürfte es einer Katze so oder so nichts ausmachen, ob ihr Futter vegan ist oder nicht, solange das Essen schmeckt und die nötigen Nährstoffe enthält. Insofern ist es so oder so immer “Zwang”, was man seinen Haustieren und seinen (Klein)kindern auftischt, da diese sich ihr Essen schlecht aussuchen können. Ich glaube nicht, dass du darüber wirklich urteilst, aber ich möchte Menschen generell ermutigen, nichts zu pauschalisieren und unvoreingenommen zu bleiben

  • #3

    Rolf (Donnerstag, 09 Juli 2020 12:29)

    Hallo Missy, danke für Deinen Kommentar. Dein letzter Satz: "ich möchte Menschen generell ermutigen, nichts zu pauschalisieren und unvoreingenommen zu bleiben", könnte von mir sein. :-)



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Der "Überblick" verschafft (hoffentlich) das, was er verspricht. Hier werden kurz die Michael Teachings vorgestellt.

 

Die Systematik der Seele, so wie MICHAEL sie uns vorstellt, ist unter der Überschrift "Matrix" dargestellt.


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