Esoterik,

der Versuch etwas zu erfassen, was nicht erfassbar ist ...

 

 

Die Blume des Lebens, das esoterische Symbol für die „heilige Geometrie“ in allen Erscheinungsformen des Seins.
Die Blume des Lebens, das esoterische Symbol für die „heilige Geometrie“ in allen Erscheinungsformen des Seins.

Um es vorweg zu sagen: Für mich war (und manchmal ist es das immer noch) Esoterik eher ein Reizwort. Wann immer ich in meinem Leben Menschen begegnet bin, die sich selbst als „esoterisch veranlagt“ oder als Esoteriker bezeichnet haben, empfand ich Sie als irrational und etwas „durchgeknallt“. Sie beschäftigen sich mit Themen, die rätselhaft und nebulös sind, mit einem Pseudowissen, das nur von Eingeweihten verstanden wird und dessen praktischer Nutzen daher eher theoretischer Natur ist.

 

Esoterik, was sagt Wikipedia dazu:

 

(von griechisch ἐσωτερικός: esōterikós: „innere“) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist – im Gegensatz zu Exoterik als öffentlichem Wissen. Eine andere traditionelle Wortbedeutung bezieht sich auf einen "inneren, spirituellen Erkenntnisweg", etwa synonym mit Mystik, oder auf ein „höheres“, „absolutes“ Wissen. Daneben wird der Begriff allerdings für ein breites Spektrum verschiedenartiger spiritueller und okkulter Lehren und Praktiken gebraucht.

 

Diese Beschreibung enthält schon viel von dem, was Esoterik für die meisten ist: Ein Konglomerat der unterschiedlichsten Ansätze, Methoden, Techniken und Strategien, um aus der Unsicherheit des „Nicht-Verstehens“ zu entkommen. Unsicherheit macht Angst. Ängste hindern uns am Leben. Das Leben ist aber der Grund, weshalb wir hier sind.

 

Esoterik ist aus meiner Sicht daher oft der Versuch, Unerklärliches zu erklären. Multidimensionalität lässt sich in unserer 3D-Welt, mit unseren Begriffen und Worten nicht beschreiben. Wie soll jemand, der das Universum nicht versteht, begreifen, was ein Multiversum ist. Strom kommt aus der Steckdose, der Föhn wird heiß, das ist so, man muss nicht verstehen, warum das so ist, obwohl es Menschen gibt, die das können. Eine Pflanze muss nicht die Photosynthese verstehen, um grüne Blätter zu produzieren, es geschieht einfach. So gibt es Phänomene, die wir nicht verstehen, die aber dennoch existieren. Weil wir eben viele Dinge „zwischen Himmel und Erde“ nicht verstehen, suchen wir nach Erklärungen. Das ist menschlich.

 

Es wird viel Geld verdient, mit Räucherwerk, Essenzen, Kristallen, Mantras, Amuletten, etc. und selbsternannte Gurus und Meister verkaufen ihre Bücher, Seminare und Workshops mit dem Versprechen, jeden auf den Weg der Erleuchtung zu führen. Mit Heilsversprechen Geld zu verdienen ist ebenfalls menschlich. Mir gefällt aber nicht, wenn Menschen bewusst für dumm verkauft werden.

 

Entsagung von allem weltlichen (abzugeben beim Guru) ist die Vorbedingung. Meditation, am besten noch in der Gruppe von Gleichgesinnten, soll die Erleuchtung bringen. Der Weg ist wie eine Bedienungsanleitung beschrieben, jede Abweichung führt zum Misserfolg. Disziplin ist notwendig, Schwäche zeigen gilt nicht.

 

Dem Meister folgen, der es ja schon geschafft hat, ist ein scheinbar richtiger Weg. Es sind Strohhalme, an die man sich klammert, wenn man nicht versteht und doch verstehen will und gewohnt ist, Regeln und Vorbildern zu folgen.

 

Gibt Esoterik absolutes Wissen? Schafft Esoterik Sicherheit? Nimmt Esoterik Angst? Macht Esoterik glücklich? Verschafft Esoterik Lebendigkeit? Ist Esoterik der Schlüssel zu einem erfüllten, glücklichen und freudvollem Leben?

 

Wenn Sie diese Fragen mit „JA“ beantworten, sind Sie vielleicht irgendwann in eine der Fallen getappt.

 

Der erste grundlegende Fehler besteht meiner Meinung nach darin, die Erkenntnis oder die Erleuchtung im Außen zu suchen. Wir alle sind Teil des Ganzen, also liegt die Wahrheit (auch wenn es nur die persönliche Wahrheit ist) in uns selbst. Innere Stille stellt den Kontakt zu uns selbst her. Dafür braucht man keinen Guru, keine Askese und keine Meditation. Wenn man es nicht übertreibt, schadet es aber auch nicht.

 

Der zweite oft gemachte Fehler ist es, die Erleuchtung „mit aller Kraft“ zu wollen. Monatelanges, tägliches Meditieren und Fasten hat schon viele vor gesundheitliche Probleme gestellt, die Notwendigkeit psychiatrischer Behandlung ist ebenfalls nicht selten. Es besteht immer die Gefahr, sich zu verrennen, wenn man etwas mit aller Gewalt will. Konzentration engt den Blick nur ein. Wach-Sein erfordert keine Anstrengung. Für Bewusstseinserweiterung bedarf es keiner Droge.

 

Den dritten Fehler begeht man, indem man blind glaubt. Glauben ist nicht Wissen und ersetzt auch nicht Wissen. Fester Glaube ist Festhalten an etwas, das einem richtig erscheint oder schlimmer, was einem gesagt wurde, dass es richtig ist. Für mich ist das wichtigste Offenheit, und zwar nachhaltig. Nur mit Offenheit für neue Erfahrungen kann es Entwicklung geben, "fester Glaube" ist jedoch Stillstand.

 

Was bringt also die Beschäftigung mit Esoterik?

 

Ein paar einfache Erkenntnisse:

 

Es gibt mehr, als wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können. Wir werden mehr wahrnehmen, wenn es für uns richtig ist. Beschleunigung ist nicht notwendig.

 

Wir sind, was wir sind, aufgrund unserer Entscheidung. Unsere Lebensumstände, also die Rahmenbedingungen unseres Lebens, das wir uns ausgesucht haben, sind genau das, was wir erleben wollen, also wird es seine Richtigkeit haben. Es ist jedoch unsere Verantwortung, wie es verläuft, es sind nicht die Umstände, sondern unsere Entscheidungen im Leben, die über Wohlsein und Unwohlsein bestimmen.

 

Ein Schlafwandler sollte erwachen, er verpasst sonst das Leben. Die sogenannte Gesellschaft mit ihren Regeln, ihrer Moral, ihrer Ethik macht uns zu Schlafwandlern, wenn wir ihr "automatisch", also wie im Modus "Autopilot" folgen. Es ist alles bestimmt und geregelt, der Tagesablauf, die Jahreszeiten, der Urlaub, die Mode, die angesagten Freizeit- und Fitnessprogramme, selbst die „angebrachten“ Gefühle werden uns vorgegeben. Politische Korrektheit erzwingt ein standardisiertes Verhalten. Mancher kommt sich vor, wie eine Marionette. Das ist für viele die Realität, eine traurige Wirklichkeit.

 

Erwachen heißt, den Unterschied erkennen. Wir entscheiden selbst, ob wir wie ein Roboter agieren – programmiert und automatisch – oder wie ein beseeltes Wesen, das bewusste Entscheidungen trifft auf der Basis von wacher Wahrnehmung. Unsere Realität wird sich entsprechend ändern. Ausprobieren schadet nicht.

 

Unser freier Wille gibt uns immer die Wahl. Wir erleben, worauf wir uns fokussieren, ändern wir die Perspektive, ändert sich das Bild.

 

Wir sind nicht allein. Wir sind alle miteinander und mit Allem verbunden. Wir wirken durch unser Sein. Wenn Du lachst, spielst, dir einen antrinkst, mit den Bäumen sprichst, albern wirst, Liebe machst, dir Sonnenuntergänge ansiehst, ein Schaumbad nimmst, eine tolle Zeit hast und glücklich bist, dann wirkt dieses Sein auch auf die Umgebung. Nörgler, Querulanten Streithammel, Besserwisser und Jammerlappen leben in ihrer negativen Welt. Gleich „nebenan“ leben die freundlichen, liebevollen, fröhlichen und unbeschwerten Menschen.

 

Wir selbst können niemanden ändern und keine Bücher und keine Lehrer können uns ändern, aber wir können uns selbst verändern, wenn wir das wollen. Das ist Transformation aus uns selbst, nicht durch aufgestiegene Meister oder Außerirdische oder spiritistische Praktiken.

 

Lehrer und ihre Lehren können unterstützen und helfen, wenn wir darin Resonanz mit uns selbst finden. Der Schlüssel liegt in uns selbst. Nachahmen und nachmachen ist keine Hilfe. Unsere Einstellungen sind nicht in Stein gehauen, wenn wir uns selbst verstehen, können wir uns verändern. Das ist der Weg unserer eigenen spirituellen Entwicklung. Er verläuft für jeden anders. Jeder geht seinen eigenen Weg.

 

Esoterik ist also weder gut noch schlecht. Es kommt - wie immer - darauf an, was man draus macht.

 

 

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