Seelenführer,

manche nennen sie auch Engel ...

"Engel" ist ein Begriff, der grundsätzlich positiv besetzt ist, obwohl man auch den Racheengel kennt und z.B. im Erzengel Michael den Richter über Himmel und Hölle nach dem Tod sieht.

Unter einem Schutzengel kann sich heute jedes kleine Kind etwas vorstellen. Bei Erwachsenen ändert sich dann schon mal das Bild. Es gibt da vielleicht Engel für verschiedene Gelegenheiten. Alle Religionen verwenden Engelwesen, um mit diesem Bild etwas zu transportieren, das man physisch nicht begreifen kann.

 

Was steckt dahinter?

 

In uns allen steckt der Wunsch, begleitet und behütet zu sein. Manch einer hat auch die Erfahrung gemacht, dass da "irgendwas" sein muss. Man wurde aus einer heiklen Situation gerettet oder vor einem Unglück bewahrt, und "irdische" Kräfte waren daran nicht beteiligt.

 

Üblicherweise wird dann etwas kreiert, damit der Verstand, der es nicht begreift, Ruhe gibt. Die Vorstellung von Engeln ist uralt. Für viele reicht diese Vorstellung auch völlig aus. Sie tragen ihren Schutzengel am Armband, am Schlüsselbund oder als Halskette und vertrauen auf ihn.

 

Das Bild, das MICHAEL vom Seelenführer zeichnet, ist etwas anders, es erscheint mir jedoch sehr viel plausibler zu sein.

 

Begleitung und Unterstützung hat jede Seele durch jede andere Seele, wenn sie es zuläßt. Auch die ganz unangenehmen Zeitgenossen spiegeln uns nur die negative Seite als Kontrast, ohne den wir nichts erkennen würden.

 

Im Extrembeispiel vermittelt uns ein Mörder die Erfahrung, ermordet worden zu sein und sich selbst die Erfahrung zu morden. Ohne diese eigene Erfahrung, die aktive oder passive Beendigung einer physischen Existenz, gemacht und wahrgenommen durch Verstand, Gefühl und physische Motorik, fehlt der Kontrast zur Schöpfung von Leben. Beides zusammen führt erst zur Erkenntnis. Diese Erkenntnis ist nur während einer Inkarnation möglich.

 

Bei den anderen Seelenbeziehungen habe ich schon darüber geschrieben, dass es Seelen mit größerer oder geringerer Nähe gibt. Das wirkt sich in häufigeren gemeinsamen Inkarnationen aus, woraus eine Beziehung sich vertieft.

 

Der Seelenführer ist eine Seele, die weiter entwickelt ist, als die Seele, die sie begleitet und die diese Erfahrung der "Führung" macht, so wie sie selbst schon vorher die Erfahrung des Geführtwerdens gemacht hat. Führer versteht sich hier nicht als "Vorreiter" oder "Anführer". Es ist eine Begleitung, wie von einem älteren Freund. Sie ist auf dem Weg nur ein Stück voraus, fordert jedoch keinen Gehorsam oder gar Gefolgschaft. Sie ist ein Mentor, sie gibt keine Anordnungen, verlangt nichts und greift nicht physisch ein.

 

Ein Mentor ist einem wohlgesonnen, er/sie wünscht für uns nur das Beste, was wir daraus machen ist allein unsere Entscheidung.  Kommuniziert wird "telepathisch" über unsere Gedanken. Es gibt Impulse, Anregungen, Perspektiven. Ob und wie wir darauf reagieren liegt an uns. Es ist eine energetische Unterstützung oder Begleitung, die besonders dann zum Tragen kommt, wenn wir uns schwach, verzweifelt, mutlos oder bekümmert fühlen.

 

Menschen, die sich darüber bewusst sind - auch wenn sie es unter Umständen anders nennen - dass Seelenführer immer zur Verfügung stehen, machen oft die Erfahrung, dass es auch und gerade in der schlimmsten persönlichen Krise eine Kraft gibt, die motiviert und hilft, diese Krise durchzustehen. Es ist die astrale Energie unseres Seelenführers.


Seelenführer (manchmal sind es auch mehrere) "nehmen uns schon in Empfang", wenn wir von der Seelenfamilie "entbunden" sind. Es ist wohl ein bisschen wie bei den Erstklässlern. Auf der Astralebene bilden sich Lerngruppen, Seelenführer "erklären" den neugeborenen Seelen die Welt. Sie bereiten auch auf die erste Inkarnation vor und beraten über die zu treffenden Entscheidungen. Es gibt keinen Zwang und kein Drängen.

 

Während einer Inkarnation stehen sie zur Verfügung und gerade neugeborene Seelen in ihren ersten Inkarnationen haben noch einen "bewussten" Bezug zu ihrem Seelenführer.

 

Wir beobachten dieses Phänomen auch noch bei kleinen Kindern, die unanhängig von ihrem eigentlichen Seelenalter zunächst als neugeborene bzw. kindliche Seele manifestiert sind. Sie berichten schon mal von für uns imaginären Freunden, mit denen sie sich unterhalten. Für sie ist das absolut real und es ist gut, dann nicht dagegen zu reden. Es gehört zu dieser Phase der Manifestation der Seele im Körper.

 

 

Die Aufgabe des Seelenführers ist es, uns zu leiten, ohne uns zu steuern. Er kennt den Lebensplan, den die Seele während der Inkarnation "vergessen" hat. Er hat den Überblick- wenn man so will - und wirkt zugunsten des eigenen Lebensplans, also entsprechend der Intention der Essenz, die ein Fragment in die Inkarnation "ausgesandt" hat. Bei dieser Aufgabe unterstützen sich die Seelenführer aller beteiligten Seelen. Sie kennen alle Lebenspläne der Beteiligten. So ist es möglich, dass es für "verpasste" Chancen, z. B. für ein Zusammentreffen von zwei Seelen in einer speziellen, für beide lehrreichen Situation, eine zweite Gelegenheit gibt.

 

Diese - man könnte sagen, höhere Warte - hat die Essenz nicht. Hier liegt der Grund für Seelenführer, zusätzlich zur eigenen Essenz.

 

Unser ganzes Leben wird bestimmt durch Eingebungen und Impulse. Das was und oft als vorherbestimmt oder als Schicksal erscheint, ist das, was wir uns ausgesucht haben und nur nicht mehr wissen. Auch die inneren Auseinandersetzungen zwischen Ego (falscher Persönlichkeit) und Selbst gehören dazu. So lernen wir.

 

Die Verbindung zum Seelenführer ist uns Erwachsenen oft nicht mehr bewusst, wie vieles andere aus der seelischen Existenz auch. Wir können auch meist nicht unterscheiden, ob ein Gedanke aus dem Ego (vom Verstand) kommt, ob es ein Impuls des höheren Selbst (Seelenessenz) ist, oder ob ein Seelenführer uns einen "Fingerzeig" gibt. Wir wissen ja nichts von diesen Alternativen, für uns ist alles die Flut der Gedanken in unserem Hirn.

Ich will das an einem fiktiven Beispiel verdeutlichen.

 

Bei jedem inneren Konflikt sehen wir uns inmitten von augenscheinlichen Widersprüchen. Die Stimme des Ego sagt uns, wir brauchen ein neues, moderneres Auto, obwohl kein Geld dafür zur Verfügung steht. Es gibt viel Nachdenken, wie und ob der Neukauf zu realisieren wäre. Die Essenz hat dazu keine eindeutige Position, aus ihrer Sicht tut es auch noch das alte Auto, ein neues Auto wäre nur mit der Erfahrung des Neuen verknüpft, dagegen steht die Einschränkung der Mittel z. B. durch einen aufgenommenen Kredit. Der Seelenführer hat aber die "Übersicht", dass es aus Gründen des eigenen Lebensplans und auch aufgrund anderer Vereinbarungen wichtig ist, ein ganz spezielles, neues Fahrzeug zu erwerben, weil mit dem Kauf wichtige Erfahrungen verbunden sind. Das kann alles mögliche sein, Kontakte, Freude, Pannen etc., ich führe das hier nicht weiter aus.

Die Entscheidung trifft der Mensch, der Seelenführer wird aber vielleicht seine Aufmerksamkeit auf ein günstiges Angebot (das was geplant und mit anderen durch Vereinbarungen abgestimmt ist) lenken.

 

Wenn der Mensch hier zugreift, ist alles weitere ganz einfach. Was vorher problematisch erschien, ist plötzlich  auf "wundersame Weise" in Nichts aufgelöst. Das Ego ist befriedigt, die Essenz sieht keine Nachteile und die Vereinbarungen mit anderen Seelen kommen zum Tragen. Das Leben nimmt seinen Lauf. Wir kennen wohl alle Phasen aus unserem Leben, in denen alles glatt läuft, wo sich eins ins andere fügt, in denen sich alle um uns herum wohlfühlen. Das ist immer ein sicheres Indiz, dass wir unserem Lebensplan folgen.

 

Wenn der Mensch zögert, verlängert sich der innere Kampf. Es wird nichts besser, alles eher noch schlimmer. Die hinter dem Zögern steckenden Ängste, provozieren neue Probleme.

 

Wenn der Mensch sich gegen das Angebot entscheidet, verlängert sich trotzdem der innere Kampf, es bleibt erstmal beim alten Auto, das Ego ist einerseits betrübt wegen des entgangenen Statussymbols "Neuwagen", andererseits froh über den vermiedenen Geldverlust, man hadert mit sich selbst, eine Chance ist verpasst und sucht weiter nach noch günstigeren Angeboten (Geiz), weil man (Ego) ja eine Bestätigung dafür haben möchte, dass es richtig war, noch zu zögern.

 

Die Herbeiführung einer neuen Gelegenheit ist möglich, kann sich jedoch eine längere Zeit hinziehen und hat vielleicht nicht die gleiche Qualität im Hinblick auf mögliche Lernchancen.

 

Um es an dieser Stelle noch einmal klar zu sagen, jeder Weg ist richtig und jede Entscheidung ist gültig. Es gibt keine falschen Wege, allerdings Umwege und Sackgassen, die aber auch - jede auf ihre Art - zum Lernen beitragen.

 

Für mich hat sich herausgestellt, dass der erste Gedanke oft der beste ist, vor allem, wenn sich unvermutete Gelegenheiten bieten. Die inneren Querelen des Ego mit all dem für und wider bremsen nur den Fluss des Lebens. Diesen Fluss möchte der Seelenführer unterstützen.

Um die inneren "Stimmen" zu sortieren, ist Stille günstig. Eine Pause im Alltagstrott hilft. Achtsamkeit und Gewahrsein für (unverhoffte) Chancen und Möglichkeiten im Leben erlauben der Stimme des Seelenführers ein besseres Gehör.

 

Am Ende einer Inkarnation ist der Seelenführer der erste, der das von der physischen Existenz "heimkehrende" Seelenfragment in Empfang nimmt. Es gibt in der Literatur, z. B. bei Dr. Michael Newton, viele Beispiele, wie das abläuft.

 

Ein Beispiel möchte ich hier beschreiben, weil es viel über die Beziehung zwischen Seelenführer und Seele verdeutlicht:

 

Ein Mensch war als Pfarrer einer Gemeinde immer darauf bedacht, in seinen Predigten auf die Höllenqualen hinzuweisen, die einen Sünder nach dem Tod erwarten. Der leibhaftige Teufel würde die Seele bestrafen. Er war selbst fest von dieser Tatsache überzeugt und sich nicht bewusst, welche Ängste er damit bei den Mitgliedern seiner Gemeinde erzeugte. Er selbst wähnte sich in einem gottgefälligem Leben und erwartete für sich den Eingang in den Himmel.

 

Sein Seelenführer nahm ihn in Gestalt des Teufels, so wie ihn sich der Pfarrer vorgestellt hatte, in Empfang. Der Schreck war groß, er spürte die Angst, die er auch seiner Gemeinde gemacht hatte, am eigenen "Leib". Da brach der Seelenführer in schallendes Gelächter aus und gab sich zu erkennen.

 

Das war der erste Schritt zur Reflexion des gerade vergangenen Lebens. Keine Predigt, keine Vorwürfe, keine Diskussion, keine Bestrafung, nur die eigene Erfahrung bringt die beste Einsicht. Aus der Perspektive der astralen Ebene bewertet eine Seele ihr Leben unter Umständen völlig anders, als aus irdischer Sicht. Der Seelenführer überläßt diese Phase der Selbstreflexion jeder Seele selbst, er steht zur Verfügung zur Beratung und Unterstützung, aber nur, wenn er dazu aufgefordert wird und es gibt nur Hinweise, nie die Lösung. Das Beispiel zeigt jedoch, dass auch ein Seelenführer Humor hat und ihm der Schalk im Nacken sitzen kann.

Nach allem, was ich "höre", gibt es eh' viel Spaß auf der Astralebene, nichts ist bierernst. Hätten wir doch alle auch hier auf der Erde solche Schulen gehabt ...

 

 

[scan] www.seele-verstehen.de

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Die Systematik der Seele, so wie MICHAEL sie uns vorstellt, ist unter der Überschrift "Matrix" dargestellt.


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