Die einzelne Seele, individuell in ihrer Struktur, einzigartig in diesem Sinn, ist doch ein Teil des Ganzen. Der Mensch bezeichnet dieses Ganze z. B. als Gott.
Er empfindet alles, was geschieht, als Teil des göttlichen Plans. Die Seele ist Teil des „Göttlichen“ und damit auch ein aktiver Teil des göttlichen Plans. Sie selbst ist somit „Gott“ und entscheidet selbst mit über diesen Plan. Nach den kosmischen Gesetzen geschieht alles im Großen, genauso wie im Kleinen, es ist ein beständiges Auf und Ab, nichts geschieht umsonst und es gibt keinen Anfang und kein Ende.
Unsere Wahrnehmung hier auf der physischen Ebene ist geprägt von der Dualität, die nur hier existiert. Licht und Schatten, Armut und Reichtum, Liebe und Hass – die Liste lässt sich beliebig verlängern – sind in Wirklichkeit keine absoluten Größen, sondern nur Varianten des Einen. Zwischen den „dualen Polen“ Schwarz und Weiß“ gibt es unendlich viele Grautöne.
So ist es auch mit der Zeit. Auch Zeit, so wie wir sie erleben, ist auch nur eine Variante des Einen. Zeit
ist ein menschliches „Hilfskonstrukt“ zum Verständnis von Entwicklung. Wir stellen Zeit gern als Zeitstrahl dar. Auf ihm gibt es Zeitpunkte und Zeitabschnitte. Damit kommunizieren wir eine
Entwicklung, z. B. das Alter eines Baumes oder eines Gebäudes oder auch eines Menschen. Krümmt man diese Gerade eines Zeitstrahls, so ergibt sich ein Kreis. Das Ende ist nicht mehr absolut,
sondern gleichzeitig der Anfang von etwas Neuem.
Ein Baby wird geboren – der Anfang – es wächst und gedeiht, es lernt und leistet, es genießt und ruht aus während dieses Menschenlebens, das mit dem Tod endet.
Diese Entwicklung messen wir in Jahren, Monaten, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden und nennen das Zeit; Lebenszeit, die begrenzt ist, einen Anfang und ein Ende hat. Biologisch ist das korrekt, so wie wir es definieren. Vergleiche und Zuordnungen sind möglich, Zeitpunkte können exakt bestimmt werden. Ein Herz hört auf zu schlagen, Gehirnströme fließen nicht mehr, dann ist ein Mensch tot. Todeszeitpunkt: Montag, der 6.3.1950, um 5:45 Uhr.
Was ist da gestorben? Ein Mensch! Was bedeutet das? Das, was sich bei der Geburt miteinander verbunden hat, eine Seele und ein Körper, trennen sich wieder. Für die Seele ist es nicht Ende, sondern nur ein Übergang in eine andere Form der Existenz. So, wie sich der Körper mit seinem Verstand und seinen physischen Fähigkeiten entwickelt hat, ist auch die Seele „weitergekommen“. Die Erfahrungen in einem menschlichen Körper haben ihr Bewusstsein erweitert. Seelenentwicklung ist Bewusstseinsentwicklung. Alles, was erfahren wurde ist bewusst geworden und hat das Bewusstsein erweitert. Darum geht es der Seele.
Um ein Bild zu gebrauchen: Die Seele entfernt sich mit dem körperlichen Tod von einem „Fahrzeug“ , das es zur Erkundung eines Planeten gebraucht und verwendet hat, so wie ein Mensch eine Zeit lang einen Kleinwagen gefahren ist, um dann auf ein schnelleres Fahrzeug zu wechseln, das irgendwann zu klein wurde und einem Kombi Platz machte, das wiederum von einem Kleinlaster ersetzt wurde, bis eine große repräsentative Limousine seinen Platz einnahm. Dazwischen gab es vielleicht noch ein Wohnmobil oder einen Gabelstapler. Jedes Fahrzeug hatte seine speziellen Features und erlaubte somit spezielle Erfahrungen. Diese menschlichen Erfahrungen bleiben auch im Alter erhalten: „Ich hatte mal einen Opel Manta, das war eine „Rakete!“ könnte Opa noch mit 95 Jahren erzählen.
Mit den seelischen Erfahrungen ist es ganz ähnlich. Sie enden nur nicht mit dem Tod am Ende eines Menschenlebens. Die Seele ist unsterblich. Es
sind viele, ja manchmal viele hundert Leben, die einen so genannten „großen Zyklus“ ausmachen, nach dessen Auflösung wieder ein neuer beginnt und danach wieder einer und so fort. Es ist im Moment
offen, wie viele große Zyklen von Menschenleben wieder in etwas „größerem“ aufgehen. In Hypnosesitzungen waren 19 große Zyklen die höchste ermittelbare Erfahrung einer Seele. Das ist dennoch nur
ein "irdischer" Erfahrungswert und nicht das Limit.
Es hat sich hier auch gezeigt, dass Seelen in ihren vielen großen Zyklen auf verschiedenen Planeten und in verschiedenen "bewussten" Lebensformen
inkarnieren. Das macht Sinn. So wie der Mensch Interesse daran hat, z. B. den Mond oder andere Planeten zu erkunden, die für ihn erreichbar sind, so will eine Seele auch Lebensformen und
Lebensumstände auf andere Art erleben und erfahren.
Seelenentwicklung ist ein Erfahrungsprozess und erfolgt also in großen Zyklen. Die Seele, als Fragment des Tao, trennt sich auf ihrem Weg vom Ganzen, dem Tao, und verbindet sich wieder mit ihm, nur um sich erneut zu
trennen.
Nach den kosmischen Gesetzen muss sich alles, was ich ausdehnt, auch wieder schrumpfen, nur um sich wieder auszudehnen. Das ist das eine Vorstellung, die unserer jetziges Verständnis deutlich übersteigt, weil für uns als Mensch alles begrenzt ist. Wir werden dieses Wissen und dieses Verständnis auch erst dann bekommen und haben, wenn wir es brauchen. Mir genügt das im Moment durchaus. Ich weiß, dass ich nichts weiß, jedenfalls nicht die absolute Wahrheit!
Die Seelenentwicklung lässt sich gliedern. Meine Gliederung ist sicher nicht die einzig mögliche, mir erscheint sie so sinnvoll und verständlich zu sein.
Es gibt 7 Seelenalter, von denen jedes wieder in 7 Stufen aufgeteilt
ist. In der Summe sind das 49 Seelenaltersstufen, von denen 35 Stufen durch Inkarnation, d. h. in einem physischen Körper,
in der Regel auf einem einmal ausgewählten Planeten absolviert werden. Zwischen den Inkarnationen liegen „Pausen“ auf der astralen Ebene,
in denen die Seele sich keinesfalls nur ausruht und regeneriert (das tut sie auch), sondern reflektiert, verarbeitet, erkennt und neu plant für die nächste Inkarnation.
In jeder Inkarnation manifestiert sich das Seelenalter erst schrittweise, von der ersten Stufe neugeboren bis zur jeweiligen Stufe des erreichten
Seelenalters.
Einige Erfahrungen sind, wenn man so will, „Musserfahrungen“. Es sind die Monaden. Die internen Monaden beschreiben die Abschnitte eines Lebens. Die Externen Monaden sind Paarbeziehungen, die wechselseitig mit dem gleichen Seelenpartner erfahren werden. Der Perspektivenwechsel erzeugt neue Einsichten und damit Erfahrung.
Verschiedene „Aufgaben“ sucht sich die Seele selbst (Lebensaufgabe) oder im Zusammenspiel mit ihrer Seelenfamilie (Familienaufgabe) aus. Das ist „Arbeit“ für das Ganze, an dem jeder Teil hat. Es gibt auch eine typische Aufgabe für jede Rolle, die in jedem Leben erneut bearbeitet wird und die sich auf den "Knackpunkt" der jeweiligen Rolle bezieht.
Eine Seele lernt und entwickelt sich durch Kontrast. Die falsche Persönlichkeit ist deshalb nicht
"falsch" sondern notwendige Erfahrung.
Karma ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bedeutet „Wirken, Tat“. Die Wirkung einer Tat, Ursache und Wirkung, erfordern einen Ausgleich. Bei Karma geht es also um den Ausgleich von Geben und Nehmen. Dieses Gesetz des Ausgleichs gilt, auch über viele Leben hinweg und ist unvermeidbar, weil jede Wahl, jede Entscheidung, die eine Seele trifft, Konsequenzen hat, für die sie verantwortlich ist. Wird einer andern Seele z. B. eine Chance genommen, so muss sie dieser, wann auch immer, wieder zurückgegeben werden. Im Alten Testament ist das die Regel von: Auge um Auge und Zahn um Zahn". Der Aufbau und das Abtragen von Karma sind unvermeidbar und begleiten die Seele auf ihrem Weg durch die Erfahrungen der physischen Ebene.
"Erleuchtung" und "Erwachen" sind die zentralen Themen der Esoterik. Was ist das für eine Dunkelheit und was ist das für ein Schlaf, in dem wir uns alle angeblich befinden? Es ist ganz enfach und doch so schwer.
Im Gleichgewicht sein, ausgeglichen sein, in sich selbst ruhen und Balance halten, gilt auch für Menschen
als Zustand des Wohlfühlens und der Zufriedenheit. Eine "erfahrene", also manifestierte, alte Seele, wird zunehmend in der Lage sein, ihre Erfahrungen auch
in ihr Verhalten zu integrieren. Seelenentwicklung ist nicht nur Theorie sondern besonders auch Praxis.
Agape ist das höchste Ziel jeder Seele, es ist mehr, als nur "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst", es erfordert das Bewusstsein, Eins zu sein, mit allem was ist.
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